Auf den Tag genau heute vor 15 Jahren hat sicher der FC
Eisdorf an diesem Tag nach einem 3:0-Sieg gegen Tuspo Südring die Meisterschaft
der Kreisliga Osterode gesichert.
Hier nun ein kleiner Rückblick auf die Spielsaison 2004/05!
Dabei wird auf die einzelnen Spiele eingegangen, aber auch auf die eine oder
andere Randnotiz die wieder ins Gedächtnis gerufen werden muss. Vor der Saison
wurde tief gestapelt. Die sportliche Leitung visierte einen Platz unter den
ersten sechs an. Neuzugang war einzig Lothar Dörge, der auch lange Zeit nur für
die Zweite im Einsatz war.
Die Vorbereitungsergebnisse ließen auch zu wünschen übrig.
Von sechs Spielen konnte nur eines gewonnen werden. Trotzdem wurde im Rahmen
der Sportwoche der 1. FC Freiheit mit 5:0 besiegt. Die 1. Tabellenführung! Nach
einem sehr überlegenen Spiel siegte man auch letztlich gegen den
Bezirksklassenabsteiger in Bad Lauterberg verdient mit 5:2. In der dritten
Partie gegen den SV Lerbach waren die Beine nach Simon Langes Geburtstag am
Freitag etwas schwer und so gewann man durch ein Tor von Christian Fiebrich
erst zwei Minuten vor dem Ende mit 1:0. Drei Spiele, drei Siege! Dabei sollte
es aber auch bleiben. In Neuhof drehte der bekannte kleine Rotschopf der
Hausherren richtig auf und es setzte mit 2:3 die 1. Niederlage. Hier hatten
auch einige Spieler so ihre Probleme mit pöbelnden Neuhofer Zuschauern.
Ein Meilenstein auf dem Weg zum Titel war das Heimspiel
gegen Tuspo Petershütte 3. Es sollte das beste und dramatischste Spiel der
Saison werden. Tuspo war zu der Zeit Tabellenführer und spielte mit einigen
Spielern aus Erste und Zweite. Nach einem schnellen 2:0 für den FC, glich Tuspo
in der 2. Halbzeit aus, aber Siggi Bode schaffte per Kopf nach Freistoßflanke
den 3:2-Siegtreffer in der letzten Minute. Daraus entwickelte der FC soviel
Selbstvertrauen für den Rest der Hinrunde, sodass der Zug jetzt erst so richtig
ins Rollen kam.
Zum Pokalspiel in Steina wurde ein Fanbus eingesetzt. Das
schaffte viele Probleme. Nicht aber für die Mannschaft, die ihr Spiel locker
6:2 gewann. Nachdem bereits vor (!) dem Spiel am Steinaer Fahnenmast die
Eisdorf-Fahne gehisst wurde, gab es danach mehr und mehr Ausfälle auf der
Eisdorfer Bank. Thomas Jablonski kennt sogar das Aufwärmprogramm nur aus
Erzählungen und Harald Schreiber hatte nach dem Spiel Probleme den Weg in den
Bus zu finden. In der Liga ging es munter weiter. Nach zwei lockeren Heimsiegen
gegen Tettenborn (6:1) und Südharz III (6:2), kam das erwartet schwere
Auswärtsspiel in Dorste. Hier hatte die Mannschaft diesmal große Probleme. Zwar
nicht mit dem Gegner, aber mit sich selbst. Die Nachwirkungen der Hochzeit am
Freitag von Waldeck und Annett waren auch am Sonntag noch nicht weg. Besonders
Uwe Schwob hatte sich auf der Hochzeit das ein oder andere mal mit dem
Lautsprecher der Musikanlage verdribbelt. Die größten Probleme schon vor dem
Spiel: Wer hat von wem die Jacke auf der Hochzeit mit nach Hause genommen. Trotz
allem konnte das Spiel 3:0 gewonnen werden.
Nächste Spiel zu Hause gegen Steina. Wer erinnert sich
nicht? 0:3 nach 25 Minuten gegen den Aufsteiger. Der große Auftritt mit Kai
Strobels Ansprache an die Mannschaft und nach vier Toren von Marco Schmidt
zwischen der 33. und 47. Minute lag der Tabellenführer mit 4:3 in Führung. Am
Ende wurde es sogar ein 6:3. Wer sollte den FC bis zur Winterpause noch
stoppen? Nach dem nächsten klaren Sieg: 9:0 beim Tuspo Südring titelte der Harz
Kurier: FC Eisdorf schwebt in höheren Sphären. Nach einem 5:2-Heimsieg gegen
Herzberg 2 konnte die Mannschaft mit 11 Punkten Vorsprung schon die
Herbstmeisterschaft feiern. Im letzten Spiel in 2004 schaffte die Elf ein 2:2
bei Verfolger Osterode 2. Nach dem Spiel fuhren noch viele Spieler zum
Lerbacher Heimspiel, was zur Freude der Eisdorfer die Heimmannschaft verlor.
Trotzdem gab es nach dem Spiel ein wenig Ärger mit den Lerbacher Spielern, die
sich über einige höhnischen Kommentare der Eisdorfer angegriffen fühlten.
Nach der Winterpause stotterte ein wenig der Motor der
Eisdorfer. Die Leichtigkeit war ein wenig dahin und die Mannschaft musste zudem
einige Wochen in der Vorbereitung auf ihren Trainer verzichten. Schorse war
nach einem Treppensturz im Februar außer Gefecht gesetzt. Trotzdem ging es mit
einem 4:2-Sieg gegen Bad Lauterberg weiter. Aber aus den nächsten vier Spielen
holte der FC nur einen mageren Punkt. Konnte man noch in Lerbach mit einem 1:1
gut leben, setzte es wieder gegen Neuhof eine Niederlage. Das Spitzenspiel bei
Petershütte 3 wurde 1:3 verloren und selbst das Heimspiel gegen Barbis
vergeigte man mit 1:3.
Das jetzt zur Winterpause nach oben korrigierte Saisonziel
„Meisterschaft“ war jetzt erstmals in großer Gefahr. Mit großer Anspannung ging
man jetzt in den Mai. Zudem hatte die Mannschaft jetzt ein hartes Programm vor
sich. Im Mai sollte man 8 Spiele in vier Wochen haben. Aber nach einem klaren
3:0 in Tettenborn war man zurück in der Erfolgsspur. In diesem Spiel verletzte
sich zudem der Tettenborner Torpfosten nach einem harten Zusammenstoß mit Uwe
Schwob. Weiterhin konnte die Mannschaft drei Tage später mit einem 7:1-Sieg in
Hörden das Pokalfinale erreichen. Über Pfingsten wurde zuerst am Freitag Dorste
mit einer 5:0-Packung nach Hause geschickt und am Pfingstmontag schaffte Gerrit
Jentsch mit seinem zweiten Tor für die Erste überhaupt (das erste war beim Sieg
in Hörden ein lupenreines Eigentor in den Torwinkel) kurz vor Schluss ein 2:2
in Freiheit. Jetzt sollten die vielen Spiele schon Tribut zollen und der ein
oder andere verletzte Spieler musste durch Spieler aus der Zweiten ersetzt
werden. Dieses klappe tadellos. Das nächste Auswärtsspiel bei Südharz III
sollte keine einfache Angelegenheit werden. Aber die Alt-Stars der Südharzer
hatten nur beim Stand von 0:0 Lust auf´s Fußball spielen. Nach dem
Führungstreffer hatten die Eisdorfer leichtes Spiel und am Ende wurde es ein
souveräner 4:0-Erfolg. Zu Beginn des Spiels hatte aber Dennis Lehn große
Probleme nach einem Zusammenstoß mit Simon Lange. Er hechelte fast eine Minute
lautstark über den Platz, konnte aber weiterspielen. Nach dem Spiel hatte noch
Katsche seinen großen Auftritt und zeigte dass man ein drei Liter Veltins-Bier
nur mit einem großen Pflaster um den Rand trinken kann.
Die Harz-Kurier-Schlagzeile nach dem 5:2-Auswärtssieg in
Steina lautete: FC Eisdorf hält direkten Kurz auf Meisterschaft! In diesem
Spiel wollte Gerrit Jentsch beim Stand von 2:0 schon raus, als Schorse rief:
„Erst wenn du zwei Tore machst!“ Gesagt getan! Der letzte große Stolperstein
sollte dann das Spiel bei der SVG Barbis sein. Diese Spiele hatten in diesen
Jahren einen besonderen Charakter. Enge Spiele, harte Zweikämpfe und manchmal
verhielten sich die Barbiser auch etwas unfair. Mit einem Sieg hätte Barbis
durchaus noch mal ins Meisterschaftsgeschehen einsteigen können. Es wurde das
erwartet schwere und hitzige Spiel. Nach 0:1-Pausenrückstand drehte der FC die
Partie zum 2:1 und bekam erst in der Schlussminute den Ausgleich. Nach dem Tor
wurde Lothar Dörge von einem Barbiser Spieler sogar bespuckt. Trotzdem konnte
die Flöter-Elf mit diesem Punkt gut leben und es war auch der entscheidende
Schritt zur Meisterschaft. Drei Spiele noch und zwei Siege würden reichen. Egal
was die Konkurrenz jetzt noch weiter machen würde.
Ein weiterer Schritt konnte gegen den abstiegsgefährdeten
Tuspo Südring gemacht werden. Zur Halbzeit führte man zwar mit 1:0, spielte
aber nicht gut und die Führung war auch etwas schmeichelhaft. In der Halbzeit
rüttelte Schorse Flöter seine Schützlinge wach und brachte der Mannschaft die
Nachricht, dass der ärgste Verfolger, Hütte 3, mit 0:3 zur Halbzeit gegen
Freiheit zurück liegt. Das würde eine spontane Meisterschaftsfeier bereits drei
Spieltage vor Schluss nach sich ziehen. Das Spiel wurde 3:0 gewonnen und danach
brachen nach der Hütter Niederlage alle Dämme. So eine Feier hat der Sportplatz
lange nicht erlebt und das Freibier floss in Strömen, aber auch natürlich über
die Spieler und Zuschauer. Die 2. Mannschaft (namentlich Lars Ellisgen) hat
beim Auswärtsspiel in Wieda den Schiedsrichter aufgefordert früher abzupfeifen,
weil man schnell nach Eisdorf wollte. Dem Wunsch wurde in der 80. Minute
entsprochen. Es wurde ein langer Abend. Das lag aber auch an den langen Reden
von Harald Lehn und Eberhard Bähner. Hat eigentlich irgendjemand jemals Epis
Zigaretten gefunden???
Nach der grandiosen Meisterschaftsfeier stand drei Tage
später das Pokalfinale auf dem Programm. Gegner war der SV Lerbach. Nach früher
Führung durch Kai Strobel hatte Marco Schmidt per Elfmeter die große Chance vor
der Halbzeit das Spiel zu entscheiden, aber sein Elfmeter ging am Tor vorbei. In
der 2. Halbzeit kam Lerbach zum Ausgleich und die Kraftreserven waren bei den
Schwarz-Gelben einfach besser. Kurz vor Schluss gewann der Außenseiter das
Spiel mit 3:1. Hinterher sagte Thorsten Schmidt: „Also wenn wir das Double
geholt hätten, hätte ich meine Karriere sofort beendet.“ Wieso hat er das nicht
vor dem Spiel öffentlich gemacht? Das Spiel wäre Formsache geworden.
Die letzten Spiele gegen Herzberg 2 (5:1) und Osterode 2
(1:3) waren nur noch für die Statistik. Beim Spiel gegen den VfR 2 wurde der FC
geehrt und danach wurde noch mal groß offiziell gefeiert. Diese Feier kam aber
nicht ganz an die spontane Feier heran.
Das letzte Saisonspiel war der Südharzpokal in Urbach.
Dieses Spiel verlor die Flöter-Elf ebenfalls kurz vor Schluss mit 1:2. Die Luft
nach der gewonnenen Meisterschaft und der vielen Spiele war einfach raus.
Gerade die Rückfahrt geht auch in die Geschichte ein. Es war alles dabei.
Trulla wollte heiraten, Elli als Bauchklatscher im Bus …
Alles in allem eine einmalige und nicht wiederholbare Saison. Es hat alles gepasst. Marco Schmidt hat es damals im Borntal-Kurier geschrieben und es stimmt auch heute noch. Den größten Anteil an der großen Sache hatte der Trainer und Vater des Erfolgs: Schorse. Er hatte es in zwei Jahren geschafft eine Mannschaft ohne die großen Superstars wie in vielen anderen Mannschaften der Kreisliga aufzustellen, die in Einsatzfreude und Zusammenhalt letztendlich großes Vollbracht hat.
Zur Mannschaft gehörten in der Saison: Eberhard Bähner, Siggi Bode, Lothar Dörge, Christian Fiebrich, Matthias Greune, Lars Janßen, Gerrit Jentsch, Waldemar Kaminski, Karsten Kriebel, Simon Lange, Dennis Lehn, Sascha Lehn, Michael Lohrberg, Marc Meier, Heiko Pinnecke, Kai Pinnecke, Pascal Rath, Marco Schmidt, Thorsten Schmidt, Martin Schmidt, Uwe Schwob, Dominik Singer, Kai Strobel, Thilo Ettig, Martin Jablonski
Trainer: Jörg „Schorse“ Flöter, Co-Trainer: Dieter Fiebrich
Betreuer: Lars Elligsen, Daniel „Katsche“ Schmidt, Andreas Kublun