Spielbericht Wolters-Bezirkspokal 1. Runde: FC Eisdorf – TSV Landolfshausen/Seulingen

Eine wahre Mammutaufgabe stand gestern für den FC Eisdorf auf dem Programm, denn durch die Finalteilnahme im Kreispokal der vergangenen Saison, hatte man sich für die erste Runde des Wolters-Bezirkspokals qualifiziert. Es wartete mit dem TSV Landolfshausen/Seulingen niemand geringeres als der Tabellensiebte der vergangenen Landesligasaison auf uns. Potenziell hätte man also nur noch auf 6 stärkere Gegner in dieser Bezirkspokalsaison treffen können.

Zum Kader:
Urlaubs-, krankheits- und verletzungsbedingt fehlten insgesamt 11 Spieler: Jonah Kriebel, Jonas Meinecke, Lucas von Einem, Nicolas Gropengießer, Niklas Linke, Pascal Massari, Pascal Müller, Pierre Wode, Thilo Ettig, Robin Burgholte und Ruven Schröter – dennoch konnte der FCE wieder eine starke Mannschaft in das Spiel schicken.

1. Halbzeit:
Die Rollen waren schnell klar verteilt – La/Seu hat den Ball und der FCE verteidigt mit Hinblick auf Nadelstiche per Konter. So ziemlich der erste Angriff des Landesligisten stellte dann auch direkt eine Gefahr dar: Eine Kombination über die linke Abwehrseite der Eisdorfer konnte in die Mitte gepasst und abgeschlossen werden. Der Ball landete zum Glück nur auf der Latte. Fortan konnte dieser Lattentreffer als „Hallo-Wach-Effekt“ angesehen werden, denn nun nahmen die Eisdorfer Jungs den Kampf an.
Da die Rossoneri nun besser (wacher) im Spiel waren, gab es für das klassenhöhere Team kein durchkommen mehr. Wenn es zu Abschlüssen kam, dann nur per Fernschuss, welche Christopher Conrad jedoch alle mühelos parieren konnte.
Aus der sicher stehenden Defensive heraus waren es nun sogar die Rot-Schwarzen Eisdorfer, die zu den klareren Möglichkeiten kamen.
Über die starken Innenverteidiger Semm und Pflugfelder ging es meist weiter zur Schaltzentrale im Mittelfeld, bestehend aus Meißner, Meinecke und Pilz und von dort aus dann entweder direkt zu Torgarant Hartung oder auf Außen zu Riedel und Hagenbruch. So spielte man sich sage und schreibe 3 wirklich hochkarätige Torchancen heraus, von denen 2 schon sicher hätten drin sein können. Jedoch hat hierbei leider das Quäntchen gefehlt.

La/Seu hatte weiterhin den Ball, mit fortschreitender Zeit merkte man jedoch, dass ein wenig Unruhe bzgl. des fehlenden Tempos aufkam. Der Ball zirkulierte zwar gut durch die eigenen Reihen, jedoch nur bis ca. 25 Meter vor dem Eisdorfer Tor. Ebenso die Diagonalbälle aus der Verteidigung des Landesligisten wurden immer wieder stark von den Eisdorfer Verteidigern (auch Bohnhorst und Überschär) geklärt.
Es sah nach einem klassischen 0:0 zur Halbzeit aus, jedoch änderte dies die letzte Ecke der Gäste. Auf den ersten Torpfosten geschlagen, versuchte FCE-Verteidiger Bohnhorst alles, um den Ball abzuwehren, jedoch kam er nur noch mit den Haarspitzen an den Ball und verlängerte ihn somit ins Tor (über die Wertung als Eigentor lässt sich hier sicherlich streiten). Ärgerlich, da das Chancenplus auf Seiten der Eisdorfer war.

2. Halbzeit:
Mit einer feurigen Ansprache schickte Trainer Ruven Schröter seine Jungs zurück aufs Feld. Vorgenommen hat man sich weiterhin dagegen zu halten und auf die Nadelstiche zu setzen.
Bevor das umgesetzt werden konnte, kam es jedoch zum Führungsausbau der Gäste. Der wohl beste Spielzug von La/Seu führte zur 0:2 Führung. Über mehrere Stationen wurde der Ball schließlich auf der linken Eisdorfer Seite durchgesteckt und von dort auf den zweiten Pfosten gespielt, wo Lucas Alva Kusch freistehend einschieben konnte. Klasse Spielzug!
In der Folge beruhigte sich das Spiel wieder, La/Seu weiterhin mit viel Ballbesitz, aber so langsam kamen auch wieder die Eisdorfer Angriffsbemühungen zur Geltung.
Ein ums andere Mal konnten die Angreifer Riedel, Hagenbruch und Hartung freigespielt werden, jedoch fehlte an diesem Tag einfach die Genauigkeit im Abschluss, um einem solchen Gegner wehtun zu können.
Mit zunehmender Spieldauer und abnehmender Kraft auf der Eisdorfer Seite, musste man leider noch 2 Elfmeter gegen sich hinnehmen -welche Celik sicher verwandelte-, womit das Spiel dann endgültig entschieden war (zumindest über den 2. Elfmeter hätte man diskutieren können).

Fazit:
Aufgrund der hohen Spielanteile des Landesligisten geht der Sieg sicher in Ordnung, allerdings muss man sagen, dass nicht nur das Chancenplus, sondern auch die wirklich klareren Chancen auf der Eisdorfer Seite lagen. Zusammenfassend bekommt man 1 direkt verwandelte Ecke und 2 Elfmeter rein, vergibt vorne jedoch min. 3 hundertprozentige Torchancen und noch weitere Halbchancen. Auch wenn der Klassenunterschied vielleicht über einige Strecken des Spiels nicht zu sehen war, setzt sich La/Seu am Ende doch deutlich mit 0:4 gegen den FCE durch, woran sich allein die individuelle Klasse erkennen lässt. Ein Sieg für die Eisdorfer wäre sicherlich ein wenig übertrieben gewesen, jedoch wäre 1:2, meiner Meinung nach, das Ergebnis gewesen, welches den Spielverlauf perfekt dargestellt hätte.
Für den FC Eisdorf ein aufregendes Erlebnis einen solchen Gast zu einem Pflichtspiel in der heimischen Borntal-Arena begrüßen zu dürfen – das gibt es auch nicht alle Tage. Man kann erhobenen Hauptes und Stolz aus diesem Spiel hervor gehen und sogar sehr viel Positives daraus ziehen, denn man hat die taktische Marschroute des Trainers über sehr weite Strecken des Spiels umsetzen können.