„So langsam kommt der FCE in Schwung“, dachte man sich vor der Partie. Trotz aller personellen Widrigkeiten in dieser Saison, hat man auch mit einer Art Notelf im Pokal beim SC Eichsfeld Zählbares mit nach Hause bringen können.
Jedoch fehlten auch an diesem Tag wieder einige Spieler auf der Eisdorfer Seite: Jonah Kriebel (an diesem Tag für TuSpo A-Jgd. aktiv), Jonas Meinecke, Lukas Hagenbruch, Julian Fuchs, Marius Koch, Nicolas Gropengießer, Tim Pflugfelder (alle krank oder verletzt), Lucas von Einem und Malte Aggsten (beide beruflich)
1. Halbzeit:
Durch die vielen Ausfälle war die Stimmung bereits in der Kabine getrübt. Man merkte, dass man sich angesichts der Personallage nicht ganz sicher war, ob die Punkte heute in Eisdorf bleiben würden oder nicht. Auch zum Ausmarsch aufs Feld hörte man die Lerbacher in der Gästekabine brüllen, während der FCE dies an diesem Tag nur auf verhaltene Art und Weise hin bekam – bei der Erwärmung war das übrigens nicht anders.
So begann das Spiel auch. Die Eisdorfer fuhren einen Angriff über die rechte Seite, welcher zum Ballverlust führte. Im Gegenzug spielte Lerbach den Ball lang, in der Verteidigung hätte der Ball noch locker geklärt werden können, jedoch war man hier noch im Tiefschlaf. Tobias Rott brauchte nur eine Fußspitze, um den Ball an Überschär und Keeper Conrad vorbei im Tor unterzubringen. 0:1, 4. Minute!!!⚽
Das 0:2 fiel auf ganz ähnliche Weise: Leichtsinniger Ballverlust der Eisdorfer im Angriff, kompromissloser langer Ball vom Lerbach-Verteidiger, alle Eisdorfer überrascht, Janek Drochelmann frei durch, Tor. 0:2, 6. Minute!! ⚽ So einfach kann Fußball im Prinzip sein.
In der Folge war Lerbach weiterhin die bestimmende Mannschaft und gewann im Mittelfeld so ziemlich jeden Zweikampf, ob am Boden oder in der Luft und setzte die Lerbacher Verteidigung Zusehens unter Druck. Dennoch wieder mal ein großes Lob an Abwehrchef Thilo Ettig, der mit Pierre Wode, Nils Überschär und Keeper Christopher Conrad weiteren Schaden vermeiden konnte. Lerbach kam zwar noch zu Chancen, jedoch bekam man in letzter Sekunde immer noch ein Bein dazwischen oder rettete in höchster Not.
Ab der 30. Minute merkte man einen leichten Knacks im Spiel der Lerbacher, so dass es dem FCE möglich war, endlich aufzuwachen. Vielleicht lag es auch daran, dass in der Vorwoche noch um 14:30 Uhr Anpfiff war und man somit nun allmählich ausgeschlafen hatte. Erste Chancen von Niklas Meißner und Patrick Bohnhorst konnten nicht im gegnerischen Tor untergebracht werden, aber immerhin kam man dem Tor der Gäste ein wenig näher.
Dies änderte sich jedoch schlagartig. Bei einem Konter in der 42. Minute spielten Niklas Meißner und Yanneck Meinecke Alexander Pilz auf rechts frei, welcher auf den am Sechzehner freistehenden Mario „Gomez“ Schwedhelm flanken konnte. Letzterer nahm den Ball direkt im Fallen volley und beförderte das Runde somit unhaltbar in die lange Ecke(ige). 1:2 ⚽
Gleich 2 Minuten später war es Jacek Ciesla der einen feinen langen Pass auf den Startenden „Gomez“ spielen konnte. Dieser konnte die Lerbacher Abwehr derart unter Druck setzen, dass er den daraus resultierenden Fehler nur an Keeper Pascal Wohltmann vorbei schieben brauchte. Wahnsinn dieser Typ, Halbzeit! Gleichstand! 2:2 ⚽
2. Halbzeit:
In der Kabine war klar, dass man hier mit einem blauen Auge davon gekommen ist und genau zum richtigen Zeitpunkt den Ausgleich hergestellt hat.
In der zweiten Halbzeit kamen die Eisdorfer nun besser ins Spiel und hatten im Mittelfeld die Fäden in der Hand. Zum Leidwesen der Zuschauer schaffte man es leider oft nicht den letzten entscheidenden Pass zu spielen. Lerbach staunte zumindest nicht schlecht bzgl. des Umstands, dass sich das Spiel komplett drehte, wenngleich das Lerbacher Sturmduo Rott/Drochelmann stets gefährlich blieb.
Der Großteil der Chancen jedoch war zumindest in dieser Halbzeit im Eisdorfer Angriff zu finden. So war es wieder Mario Schwedhelm, der nach Pass in die Schnittstelle von Alex Pilz frei durch war und im letzten Moment vom agilen Jonas Drochelmann gestoppt werden konnte. Einige forderten Rot, der souveräne Schiedsrichter entschied jedoch auf Gelb und Freistoß…. Das war okay, denke ich. Der Freistoß von Y. Meinecke verpasste das Tor nur um Millimeter.
Auch Robin Burgholte und Niklas Meißner konnten nur noch im letzten Moment gebremst werden.
In der 63. Minute war es dann soweit: Wieder konnte sich Pilz von Bewacher Bormann mit einer Körpertäuschung lösen und den tödlichen Pass auf Schwedhelm durchstecken, welcher direkt mit links den Abschluss suchte. Der Ball konnte vom stark reagierenden Keeper zwar noch abgewehrt werden, jedoch war die Hintermannschaft gegen den Spannstoß von Robin Burgholte machtlos. 3:2 ⚽
Im Anschluss daran entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Während Reinhardt, Tobias Rott und Moritz Rott klarste Einschussmöglichkeiten vergaben, brach Yanneck Meinecke nach tollem Zuspiel von Robin Burgholte durch und markierte das 4:2 für die Eisdorfer. Die Erlösung? Denkste – Abseits. Auch wieder schwer zu sagen. Die Eisdorfer Südkurve, gespickt mit Vereinsikonen war sich sicher: kein Abseits!
In der 85. Minute dann der Schlusspunkt. Der bockstarke Robin Burgholte spielte sich wieder mal auf seiner rechten Seite frei und konnte vom Lerbacher Keeper nur per Foul gestoppt werden. Elfmeter! Ebenso eine knifflige Entscheidung: Der Keeper trifft zwar den Ball, jedoch grätscht er frontal, mit gestrecktem Bein und offener Sohle, in den Eisdorfer Angreifer. Kapitän Yanneck Meinecke trat in gewohnt sicherer Manier an und verwandelte den Strafstoß, auch wenn der Gäste-Keeper noch dran war.
Es spielten: Conrad, Meinecke, Schwedhelm, Wode, Marcel Riedel, Bohnhorst, Ueberschär, Meissner, Ettig, Pilz, Ciesla, Müller, Burgholte und Völker. Timor Gajewski kam heute leider nicht zum Einsatz.
Fazit:
Ein wahnsinniges Spiel aus dem der FCE teils mit absolut blauem Auge, aber auch teils irgendwie verdient als Sieger hervorgeht. Man hatte Glück, dass die Lerbacher uns in Hälfte 1 am Leben ließen, so dass wir durch individuelle Klasse und dem Quäntchen Abgebrühtheit in der Lage waren, die Punkte im Borntal zu behalten. Über die Saison gesehen gleichen sich Pech, Glück und Unvermögen dann doch irgendwie aus, hat man bspw. gegen SC Eichsfeld e.V., VfL 08 Herzberg, FC Merkur Hattorf 1920 e.V. und SV Förste trotz klarer Chancen nichts wirklich Zählbares erringen können. In Anbetracht der Tatsache, dass an diesem Tag auch wieder 9(!!) Spieler fehlten, machte diese 3 Punkte zu ganz besonderen Punkten!
Das letzte Spiel in dieser Hinrunde steht am kommenden Sonntag an. Hier empfangen wir die SG Pferdeberg um 14:00 Uhr. In diesem Spiel ist es wichtig direkt von Beginn an die richtige Einstellung an den Tag zu legen, damit auch am kommenden Sonntag die 3 Punkte in der Heimat bleiben.
Großes Lob an unsere Zuschauer und Supporter, die es in diesem Jahr weiß Gott nicht leicht mit uns hatten, jedoch Woche für Woche, auch bei schlechtestem Wetter an unserer Seite stehen. DANKE!
Text: Alexander Pilz